Wie Möbel dort landen, wo sie helfen
Viele Solinger möchten Sofas oder Schränke spenden. Der Ablauf birgt aber oft Missverständnisse.
Die Spendenbereitschaft für Menschen, die Hilfe brauchen, ist ungebrochen und weiter dringend notwendig. Aber viele Solinger wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. Andere ärgern sich, wenn nicht alles so läuft, wie sie es sich vorstellen. Trotz telefonischer Zusage seien Termine, zu denen Möbel abgeholt werden sollten, nicht eingehalten worden oder gänzlich verstrichen, teilten Leser dem ST mit.
Fakt ist, nicht alle Anlaufstellen können den Service bieten, ausrangierte, gut erhaltene Möbel abzuholen, zwischenzulagern und später auszuliefern. Andrea Korte-Yzerman von der AWO – sie koordiniert die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe – hofft, dass es mittelfristig gelingt, eine Art Zentrallager zur Verfügung zu stellen. “Wir sind mit der Stadt im Gespräch.
Welche Angebote hält das Soka vor?
Das etwas andere Kaufhaus an der Schalgbaumer Straße 12 ist ein gemeinnütziges Projekt der Gabe und wird vom Jobcenter Solingen gefördert. Das Angebot umfasst auf 2.000 Quadratmetern alle Warengruppen, außer Lebensmitteln. Großen Raum nehmen Möbel aller Art ein. “Wir sind auf Spenden angewiesen und brauchen alles”, sagte Kaufhausleiter Remus Varga im großen Soka-Lager. Hier stehen gut erhaltene Sofas, Esstischgruppen, Schränke und Betten. Sie werden zu moderaten Preisen abgegeben. “Der erwirtschaftete Überschuss fließt in die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen”, erklärte Gabe-Geschäftsführerin Angela Salscheider. “Das ist unser sozialpädagogischer Ansatz.”
Rund 30 bis 40 Abholtermine für Möbel werden wöchentlich wahrgenommen. “Wir sind bemüht, alle zufriedenzustellen”, sagte Varga. “Wenn etwas sein sollte, bitten wir darum, sich direkt an uns zu wenden.” Als Kunden versteht der Chef nicht nur die Spender, sondern auch die Mitarbeiter, die langzeitarbeitslos sind und auf die Rückkehr in den Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen, sowie die Käufer. “Alle Personen, die bedürftig sind, erhalten einen zusätzlichen Rabatt von 20 %”, erklärte Varga. Logistisch sei das Haus mit den 9 Mitarbeitern und 4 Fahrzeugen gut aufgestellt. Besichtigungstermine werden vereinbart. “Erst vor Ort wird dann entschieden, ob wir die Möbel mitnehmen oder nicht.” Falls ja, kümmert sich das Team auch um den Abbau. (…)
(Erschienen im Solinger Tageblatt am 30.03.2016; Autorin: Kathrin Schüller)